Genozid an den Armeniern

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Zu Einzelfragen der Bilddokumentation zur Verfolgungsgeschichte der Armenier siehe auch:

Hofmann, Tessa; Koutcharian, Gerayer: „Images that Horrify and Indict“: Pictorial Documents on the Persecutions and Extermination of Armenians from 1877 to 1922“. In: „Armenian Review“, Spring/Summer 1992, Vol. 45, No. 1-2/177-178, S. 53-170 Teil1-Komprimiert Teil 2-Komprimiert

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Aufstand in Sassun, August 1894 - (Ref-Nr. img001)

Aufstand in Sassun, August 1894 – (Ref-Nr. img001)
In Sassun (Südarmenien) erhoben sich im August 1894 armenische Bauern gegen die Willkür der Kurden. Türkisches Militär sowie paramilitärische kurdische Verbände schlugen den Aufstand blutig nieder. Die zeitgenössische Zeichnung zeigt die dabei an der Sassuner Bevölkerung verübten Massaker.
Quelle: „Saturday Club“ (New York), 1894

Massaker und Plünderung der Armenier in Konstantinopel, 1895 - (Ref-Nr. img002)

Massaker und Plünderung der Armenier in Konstantinopel, 1895 – (Ref-Nr. img002)
Eine Solidaritätsdemonstration der Armenier in Konstantinopel am 20. September 1895 für die Sassuner wurde unterdrückt und diente als Anlass für einen vorgeplanten Pogrom gegen die armenische Bevölkerung in der osmani-schen Hauptstadt. Plünderungen armenischer Geschäfte und Wohnungen begleiteten das Ereignis.
Quelle: „The Graphic“, 26.10.1895

Verwundete Armenierinnen, 1895 - (Ref-Nr. img003)

Verwundete Armenierinnen, 1895 – (Ref-Nr. img003)
Verwundete Armenierinnen. Die Bildunterschriften lauten von links nach rechts: „14jähriges Mädchen, dessen Eltern getötet wurden und das selbst schwer geschlagen wurde, eine Frau mit Bayonettwunde in der Lunge, die nicht überleben wird, eine Frau mit Schnittwunden am Kopf und den Beinen“.
Quelle: „The Graphic“, 26.10.1895

Zaptie-Gefängnis von Konstantinopel - (Ref-Nr. img004)

Zaptie-Gefängnis von Konstantinopel – (Ref-Nr. img004)
Die Polizei bringt festgenommene Armenier in das Große Zaptie-Gefängnis von Konstantinopel.
Quelle: „The Graphic“, 26.10.1895

Erzurum, 30. Oktober 1895 - (Ref-Nr. img005)

Erzurum, 30. Oktober 1895 – (Ref-Nr. img005)
Auch in anderen Städten des Osmanischen Sultanats kam es 1895 und 1896 zu Massakern an Armeniern, in Erzurum am 30. Oktober 1895. Das Foto zeigt Leichen von 350 erschlagenen Armeniern, die zur Beisetzung ausgelegt wurden.
Quelle: „The Graphic“, 07.12.1895, siehe auch: Wintle, Williams James: Armenia and its sorrows. 2. ed. 1896

Massengräber, 1895 - (Ref-Nr. img006)

Massengräber, 1895 – (Ref-Nr. img006)
Auf dem armenischen Friedhof Erzurums wurden Massengräber für die Massakeropfer ausgehoben.
Quelle: „The Graphic“, 07.12.1895

Waisenjunge - (Ref-Nr. img008)

Waisenjunge – (Ref-Nr. img008)
Massakeropfer in Lumpen (Ausschnitt aus einem größeren Foto, das eine Armenierin mit zwei Kindern zeigt).
Quelle: Eddy, David Brewer: What next in Turkey: Glimpses of the Ameri-can Board’s Work in the Near East. Boston (Mass.), (1913), S. 145

Armenische Waisenmädchen, 1895 - (Ref-Nr. img009)

Armenische Waisenmädchen, 1895 – (Ref-Nr. img009)
Viele Kinder verloren bei den Pogromen 1895 und 1896 ihre Eltern. Deutsche und nordamerikanische Hilfswerke versuchten, diesen Waisen zu helfen. Die Aufnahme zeigt armenische Waisenmädchen aus dem Heim der deutschen Orientmission in der nordmesopotamischen Stadt Urfa auf dem Schulweg. Weiß ist im Orient die Farbe der Trauer. Die Schleier entsprechen den im Osmanischen Sultanat damals für Frauen üblichen Kleiderregeln, die weiße Farbe drückt die Trauer um die bei den Pogromen 1895 ermordeten Eltern aus.
Quelle: Ex Oriente Lux: Jahrbuch der deutschen Orient-Mission. Hrsg. Johannes Lepsius, 1903, S. 191

Massenflucht als Folge der Massakers 1895/96 - (Ref-Nr. img010)

Massenflucht als Folge der Massakers 1895/96 – (Ref-Nr. img010)
Bis zu 300.000 Armenier fielen den Pogromen 1894-96 zum Opfer, weitere 100.000 flüchteten aus dem türkischen Herrschaftsbereich. Die zeitgenössische Illustration unterstreicht diesen Zusammenhang von organisierter Massengewalt und Massenflucht.
Quelle: Franz Hoffmann’s Neuer deutscher Jugendfreund für Unterhaltung und Veredelung der Jugend. Stuttgart, Bd. 52 (1897)

Die Köpfe hingerichteter Armenier - (Ref-Nr. img011)

Die Köpfe hingerichteter Armenier – (Ref-Nr. img011)
Zum Schutz der armenischen Landbevölkerung bildeten sich Bürgerwehren (fidajiner). Fielen solche Freischärler in die Hände osmanischer Behörden, mussten sie mit Hinrichtung rechnen. Das Foto zeigt die Köpfe von acht von neun Armeniern aus dem Dorf Mahlam bei Salmast (Iran), die am 26. Oktober 1898 auf Befehl der osmanischen Regierung exekutiert wurden und der sozialrevolutionären armenischen Partei Daschnakzutjun angehört hatten. Es handelte sich um Chatschatur Harutjunjan aus Moks (oben links), Harutjun aus Ulnia (Sejtun), Stepan von Chisan, Harik von Schatach, Gabriel Muradjan, Nahapet Jeriasarjan („Nacho“ aus Wosm), Harutjun Chatschatrjan aus Moks sowie Galust Galojan. Awetis Ohanjan, das neunte Opfer, ist nicht im Bild zu sehen.
Quelle: „Droschak“, 31.1.1899, S. 5

Kilikien, April 1909 - (Ref-Nr. img012)

Kilikien, April 1909 – (Ref-Nr. img012)
Im April 1909 kam es in Kilikien zu weiteren Massakern an Armeniern mit insgesamt 30.000 Opfern. Das Foto zeigt türkische Militärangehörige und Zivilpersonen neben den Leichen erschlagener Armenier. Die jungtürkische Regierung versuchte, die Verantwortung für die Massaker auf die Anhänger des gestürzten Sultans Abdülhamit II. bzw. auf kurdische Fanatiker abzuwälzen.

Armenierin aus Adana - (Ref-Nr. img013)

Armenierin aus Adana – (Ref-Nr. img013)
Diese Armenierin aus Adana wurde von ihren Peinigern zerschnitten und verstümmelt.
Quelle: Jäckh, Ernst: Der aufsteigende Halbmond: Beiträge zur türkischen Renaissance. Berlin-Schöneberg 1911

Überreste eines Armeniers - (Ref-Nr. img014)

Überreste eines Armeniers – (Ref-Nr. img014)
Mitarbeiter des in Kilikien wirkenden Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebeswerk im Orient fotografierten die Überreste dieses Armeniers und notierten: „Leichen Ermordeter auf dem Weg nach Harunije“.
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Witwen und Waisen in Tarsus - (Ref-Nr. img015)

Witwen und Waisen in Tarsus – (Ref-Nr. img015)
Witwen und Waisen in Tarsus
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Witwen und Waisen in Tarsus - (Ref-Nr. img016)

Witwen und Waisen in Tarsus – (Ref-Nr. img016)
Witwen und Waisen in Tarsus
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Tarsus: Ruinen des Armenierviertels - (Ref-Nr. img017)

Tarsus: Ruinen des Armenierviertels – (Ref-Nr. img017)
Tarsus: Ruinen des Armenierviertels
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Tarsus: Ruinen des Armenierviertels - (Ref-Nr. img018)

Tarsus: Ruinen des Armenierviertels – (Ref-Nr. img018)
Tarsus: Ruinen des Armenierviertels
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Ruinen von Haruniye. - (Ref-Nr. img019)

Ruinen von Haruniye. – (Ref-Nr. img019)
Armenierpogrom in Kilikien, April 1909: Ruinen von Haruniye.
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Die zerstörte armenisch-apostolische Kirche von Haruniye - (Ref-Nr. img020)

Die zerstörte armenisch-apostolische Kirche von Haruniye – (Ref-Nr. img020)
Die zerstörte armenisch-apostolische Kirche von Haruniye mit zerschlagenen Altären.
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Vom Deutschen Hilfsbund errichtetes Zeltlager - (Ref-Nr. img021)

Vom Deutschen Hilfsbund errichtetes Zeltlager – (Ref-Nr. img021)
Vom Deutschen Hilfsbund errichtetes Zeltlager für die obdachlos gewordenen überlebenden armenischen Einwohner von Adana.
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.

Zwischen dem jungtürkischen Jahresparteitag 1911 und dem Frühjahr 1915 reifte bei der damaligen politischen Elite die Entscheidung zur Vernichtung der beiden größten christlichen Ethnien des Osmanischen Sultanats – Griechen und Armenier – heran. Männliche Christen, darunter auch Jugendliche und Alte jenseits der Wehrpflichtigkeit, wurden zu Hunderttausenden als Zwangsarbeiter beim Straßenbau oder als Lastträger eingesetzt. Falls sie die schlechte Ernährung, Unterbringung und sonstige Strapazen überlebten, tötete man sie anschließend.

Armenische Zwangsarbeiter beim Straßenbau - (Ref-Nr. img022)

Armenische Zwangsarbeiter beim Straßenbau – (Ref-Nr. img022)
Armenische Zwangsarbeiter beim Straßenbau.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Bitlis: Erschlagener armenischer Zwangsarbeiter - (Ref-Nr. img023)

Bitlis: Erschlagener armenischer Zwangsarbeiter – (Ref-Nr. img023)
Bitlis: Erschlagener armenischer Zwangsarbeiter.
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Bei Bitlis: Enthauptete Leichen armenischer Zwangsarbeiter - (Ref-Nr. img024)

Bei Bitlis: Enthauptete Leichen armenischer Zwangsarbeiter – (Ref-Nr. img024)
Bei Bitlis: Enthauptete Leichen armenischer Zwangsarbeiter, die zum Straßenbau eingesetzt waren.
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Bei Bitlis: Enthauptete Leichen armenischer Zwangsarbeiter - (Ref-Nr. img025)

Bei Bitlis: Enthauptete Leichen armenischer Zwangsarbeiter – (Ref-Nr. img025)
Bei Bitlis: Enthauptete Leichen armenischer Zwangsarbeiter, die zum Straßenbau eingesetzt waren.
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Zum Straßenbau eingesetzte armnienschen Frauen - (Ref-Nr. img026)

Zum Straßenbau eingesetzte armnienschen Frauen – (Ref-Nr. img026)
Auch armenische Frauen wurden zum Straßenbau eingesetzt.
Quelle: Near East Relief

Nachdem sich in der Provinz Wan in Südost-Armenien im Frühjahr 1915 die Übergriffe auf die armenische Landbevölkerung häuften, flüchteten zahlreiche Armenier aus Furcht vor Pogromen in die Stadt Wan, wo Armenier die relative Bevölkerungsmehrheit bildeten. Sie verteidigten ihr Viertel gegen die Belagerung türkischen Militärs bis zum Eintreffen der russischen Armee im Mai 1915. Die Selbstverteidigung von Wan – aus offizieller türkischer Sicht ein Aufstand – diente als Vorwand der landesweiten Armeniervernichtung.

Verteidigung des Armenierviertels Ajgestan von Wan - (Ref-Nr. img027)

Verteidigung des Armenierviertels Ajgestan von Wan – (Ref-Nr. img027)
Verteidigung des Armenierviertels Ajgestan von Wan.

Armenische Flüchtlinge aus der Umgebung - (Ref-Nr. img028)

Armenische Flüchtlinge aus der Umgebung – (Ref-Nr. img028)
Armenische Flüchtlinge aus der Umgebung warten vor der amerikanischen Mission von Wan auf die Brotverteilung.
Quelle: Barrows, John Otis: In the Land of Ararat. London, Edinburg 1916

Armenisches Flüchtlingsmädchen in Wan, Frühjahr 1915 - (Ref-Nr. img029)

Armenisches Flüchtlingsmädchen in Wan, Frühjahr 1915 – (Ref-Nr. img029)
Armenisches Flüchtlingsmädchen in Wan, Frühjahr 1915
Quelle: Barrows, John Otis: In the Land of Ararat. London, Edinburg 1916

Am Beginn des Völkermordes stand die Vernichtung der armenischen Führungsschicht. Beginnend mit Sejtun (türk: Zeytun; armen. Ulnia) in Nordkilikien, gefolgt von Konstantinopel (Ende April 1915) wurden in jedem größeren Ort die Gebildeten, Wohlhabenden und Einflussreichen festgenommen, gefoltert und schließlich hingerichtet oder extralegal getötet.

Die armenischen Notabeln von Sejtun - (Ref-Nr. img030)

Die armenischen Notabeln von Sejtun – (Ref-Nr. img030)
Die armenischen Notabeln von Sejtun: In Ketten gelegt, brachte man im März 1915 nach Marasch. Dort wurde ein Teil von ihnen erhängt, die übrigen im Kalk verbrannt.

Eine Stunde, bevor sie abgeschlachtet wurden - (Ref-Nr. img031)

Eine Stunde, bevor sie abgeschlachtet wurden – (Ref-Nr. img031)
Das letzte Foto: Eine Stunde, bevor sie abgeschlachtet wurden, fotografierte man noch einmal die Opfer vor dem Gefängnis von Kayseri (Cäsarea).
Erste Reihe, von links nach rechts: Ein Teppichhändler und Held aus Gurin. Howhannes Sungurljan. Karapet Sambakdschjan. Barser Kilimjan. Karapet Dschamdschjan. Nschan Haladschjan. Der Anwalt Jerwand. Garnik Kujumdschjan. Sungurljan jr. Warderes Armenjan. Garnik Ururljan. Awetis Sambakdschjan. Grigor Geregmesjan. Harutjun Ter Mkrttschjan. Hakop Timurjan. Der Schuster Bardassar. Howhannes. Dr. Lewon Hunjakjan. Zweite Reihe, von links nach rechts: Unbekannter. Garnik Balukdschjan. Hakop Tschurakjan. Howhannes Ekmekdschjan. Martiros Lussararjan. Hakop Awscharjan. Hakop Merdinjan. Der Schuster Karapet Nawrusjan. Newschirljan. Wahan Kurkdschjan. Kupferschmied, Schuster und Lebensmittelhändler Daniel. Tekeh Ehjonian. Chatscher. Eisenschmied. Ein Unbekannter. Grigor Deukmedschjian. Martiros Bojadschjian. Dritte Reihe, von links nach rechts: Woskjan Minasjan. Ein Unbekannter. Garnik Dschurdschurjan. Ein Unbekannter. Petros Matosjan. Harutjun Boedschekjan. Der Zuckerbäcker Mihran. Hakop Cherljan. Karapet Matosjan. Karapet Elmadschjan. Minas Minasjan. Poros Meschedschjan. Hadschi Miridschan. Tiran Ohanjan. Karapet Istamboljan. Ein türkischer Polizist. Ein Unbekannter.
Quelle: Huschamatjan Mets Jererni 1915-1965 (Beirut: Verlag „Zartonk”, 1965, S. 352)

Charberd (türk.: Harput), Mai 1915 - (Ref-Nr. img032)

Charberd (türk.: Harput), Mai 1915 – (Ref-Nr. img032)
Charberd (türk.: Harput), Mai 1915: Unter Bewachung werden die führenden Armenier der Stadt fortgeführt und erschlagen.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Unter der verharmlosenden Bezeichnung „Umsiedlung“ fand ab Mai 1915, in Kilikien bereits seit März die Deportation der übrigen Bevölkerung statt. Die Opfer wurden rücksichtslos über lange Strecken und durch unwegsames Gebiet getrieben, so dass sie zu Hunderttausenden Hunger, Durst, Erschöpfung und Seuchen zum Opfer fielen. Überfälle, Plünderungen und Massaker der örtlichen muslimi-schen Bevölkerung oder Begleitmannschaften trugen zur Terrorisierung, Demütigung und zur Vernichtung der sogenannten Deportierten bei.

Deportation der Armenier aus Trapesunt (türk. Trabzon) - (Ref-Nr. img033)

Deportation der Armenier aus Trapesunt (türk. Trabzon) – (Ref-Nr. img033)
Deportation der Armenier aus Trapesunt (türk. Trabzon).
Quelle: Thorlakjan, B.G.: Ethnologie der Armenier von Hamschen. Jerewan 1981

Zwischenstation von Deportiertenkonvois in einer Stadt - (Ref-Nr. img034)

Zwischenstation von Deportiertenkonvois in einer Stadt – (Ref-Nr. img034)
Zwischenstation von Deportiertenkonvois in einer Stadt.
Quelle: Sammlung Armin T. Wegner. Veröffentlicht in: Meyer-Benedictsen, Åge: Armenien. Kopen-hagen 1925

Armenische Deportierte mit Kind und Gepäck - (Ref-Nr. img035)

Armenische Deportierte mit Kind und Gepäck – (Ref-Nr. img035)
Armenische Deportierte mit Kind und Gepäck bei der Durchquerung des Taurus.
Quelle: Armin T. Wegner

Armenische Deportierte mit Kind - (Ref-Nr. img036)

Armenische Deportierte mit Kind – (Ref-Nr. img036)
Armenische Deportierte mit Kind.
Quelle: Sammlung Armin T. Wegner

Überlebende von einer vielköpfigen Familie aus Musch - (Ref-Nr. img037)

Überlebende von einer vielköpfigen Familie aus Musch – (Ref-Nr. img037)
Von einer vielköpfigen Familie aus Musch überlebten nur diese Mutter sowie ihre Tochter und Enkelin (auf dem Arm).
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Armenisches Kind am Ende eines Deportiertenkonvois - (Ref-Nr. img038)

Armenisches Kind am Ende eines Deportiertenkonvois – (Ref-Nr. img038)
Armenisches Kind am Ende eines Deportiertenkonvois.
Quelle: Foto: Armin T. Wegner

Armenische deportierte Mutter mit ihrer Tochter - (Ref-Nr. img039)

Armenische deportierte Mutter mit ihrer Tochter – (Ref-Nr. img039)
Armenische deportierte Mutter mit ihrer Tochter.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Armenische Deportierte mit ihren Kindern - (Ref-Nr. img040)

Armenische Deportierte mit ihren Kindern – (Ref-Nr. img040)
Armenische Deportierte mit ihren Kindern.
Quelle: The Armenian Geno-cide. Los Angeles, 1987

Armenische Deportierte mit verhungerndem Kind - (Ref-Nr. img041)

Armenische Deportierte mit verhungerndem Kind – (Ref-Nr. img041)
Charberd (türk. Harput) 1915: Armenische Deportierte mit verhungerndem Kind.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Hunger bildete eine der häufigsten Todesarten der Deportierten. Das nordmesopotamische Deportationsgebiet gehörte zu jenem Bereich des Osmanischen Reiches, der im Ersten Weltkrieg von einer künstlich ausgelösten Hungersseuche heimgesucht wurde, zu der die Seeblockade Großbritanniens ebenso beitrug wie behördliche osmanische Massnahmen, so zum Beispiel die Beschlagnahmung von Zug- und Lasttieren, was die Bestellung der Felder unmöglich machte. Die Jagd auf Wild und Vögel, selbst auf Raben, war offiziell untersagt. Die der Regierung gehörenden Getreidespeicher wurden nicht für die hungernde Bevölkerung geöffnet. Allein im Libanon verhungerten bis zu 180.000 Menschen. Die Hungersnot betraf alle Bevölkerungsteile im Nahen Osten, Christen wie Muslime. Aber sie traf besonders die ohnehin schon entkräfteten, mittel- und obdachlosen armenischen Deportierten in dieser gequälten Region.

Eine amerikanische Ärztin untersucht einen armenischen Jungen - (Ref-Nr. img043)

Eine amerikanische Ärztin untersucht einen armenischen Jungen – (Ref-Nr. img043)
Eine amerikanische Ärztin des Near East Relief untersucht einen zum Skelett abgemagerten armenischen Jungen.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Hungerkranker armenischer Junge - (Ref-Nr. img044)

Hungerkranker armenischer Junge – (Ref-Nr. img044)
Hungerkranker armenischer Junge.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Zum Skelett abgemagerte Deportierte - (Ref-Nr. img045)

Zum Skelett abgemagerte Deportierte – (Ref-Nr. img045)
Zerlumpte, zum Skelett abgemagerte Deportierte.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Leichen verhungerter Armenier - (Ref-Nr. img046)

Leichen verhungerter Armenier – (Ref-Nr. img046)
Mossul: Leichen verhungerter Armenier
Quelle: Foto: General von Falkenhayn. Sammlung Armin T. Wegner)

Verhungertes Mädchen mit zwei Kleinkindern - (Ref-Nr. img047)

Verhungertes Mädchen mit zwei Kleinkindern – (Ref-Nr. img047)
Verhungertes Mädchen mit zwei Kleinkindern.
Quelle: Armin T. Wegner

Hungersnot im Libanon 1915-1919 - (Ref-Nr. img100)

Hungersnot im Libanon 1915-1919 – (Ref-Nr. img100)
Hungersnot im Libanon 1915-1919: Die 1922 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichen Fotos zeigen offensichtlich obdachlose, oft halbnackte oder nackte Opfer der Hungersnot im Libanon, vermutlich Armenier. Manche suchen im Müll nach Nahrung, andere sind tot.

Hungersnot im Libanon 1915-1919 - (Ref-Nr. img101)

Hungersnot im Libanon 1915-1919 – (Ref-Nr. img101)
Hungersnot im Libanon 1915-1919: Die 1922 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichen Fotos zeigen offensichtlich obdachlose, oft halbnackte oder nackte Opfer der Hungersnot im Libanon, vermutlich Armenier. Manche suchen im Müll nach Nahrung, andere sind tot.

Hungersnot im Libanon 1915-1919 - (Ref-Nr. img102)

Hungersnot im Libanon 1915-1919 – (Ref-Nr. img102)
Hungersnot im Libanon 1915-1919: Die 1922 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichen Fotos zeigen offensichtlich obdachlose, oft halbnackte oder nackte Opfer der Hungersnot im Libanon, vermutlich Armenier. Manche suchen im Müll nach Nahrung, andere sind tot.

Hungersnot im Libanon 1915-1919 - (Ref-Nr. img103)

Hungersnot im Libanon 1915-1919 – (Ref-Nr. img103)
Hungersnot im Libanon 1915-1919: Die 1922 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichen Fotos zeigen offensichtlich obdachlose, oft halbnackte oder nackte Opfer der Hungersnot im Libanon, vermutlich Armenier. Manche suchen im Müll nach Nahrung, andere sind tot.

Hungersnot im Libanon 1915-1919 - (Ref-Nr. img104)

Hungersnot im Libanon 1915-1919 – (Ref-Nr. img104)
Hungersnot im Libanon 1915-1919: Die 1922 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichen Fotos zeigen offensichtlich obdachlose, oft halbnackte oder nackte Opfer der Hungersnot im Libanon, vermutlich Armenier. Manche suchen im Müll nach Nahrung, andere sind tot.

Hungersnot im Libanon 1915-1919 - (Ref-Nr. img105)

Hungersnot im Libanon 1915-1919 – (Ref-Nr. img105)
Hungersnot im Libanon 1915-1919: Die 1922 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichen Fotos zeigen offensichtlich obdachlose, oft halbnackte oder nackte Opfer der Hungersnot im Libanon, vermutlich Armenier. Manche suchen im Müll nach Nahrung, andere sind tot.

Die ausgehungerte Gestalt eines zwölfjährigen armenischen Knaben - (Ref-Nr. img048)

Die ausgehungerte Gestalt eines zwölfjährigen armenischen Knaben – (Ref-Nr. img048)
Im Transitlager Abu Herera (Abu Herir, Abuharar), 11. Oktober 1916: Der deutsche Sanitätsoffizier und spätere Reiseschriftsteller Armin T. Wegner notierte aus diesem Anlass in sein Tagebuch: „Der letzte Leichnam? Als wir in die verlassene Karawanserei treten, die von Unrat und üblen Gerüchen erfüllt ist, liegt er in der offenen Tür. Die ausgehungerte Gestalt eines zwölfjährigen armenischen Knaben. Mit strohblondem Haar, den Leib bis auf die Knochen abgemagert, Hände und Füße wie Keulen. Nur der linke Arm steckt noch in Lumpen. Als ich an den Fluss trete, finde ich viele Gräber, zahllose alte Feuerstellen. Ist dieses das Ende einer furchtbaren und grausamen Jagd?“
Quelle: Armin T. Wegner

Trotz der als Todesmärsche und Massaker erreichten etwa 870.000 Deportierte die mesopotamischen Wüstengebiete in Nordsyrien sowie im Irak. Entlang der eben erst mit Hilfe armenischer Zwangsarbeiter errichteten Bagdadbahn, die in diesem Abschnitt entlang der Euphratufer verlief, wurden mehrere Konzentrationslager errichtet. Die Lebensbedingungen waren katastrophal. Binnen sechs bis sieben Monate starben Zehntausende an Seuchen und Hunger: im Konzentrationslager von Islahiye 60.000 (Herbst 1915 bis Anfang 1916), im Lager von Mamura etwa 40.000 (Sommer bis Herbst 1915), in den Lagern von Radscho, Katma und Asas etwa 60.000 (Herbst 1915 bis Frühjahr 1916), in den Lagern Bab und Achterim etwa 50-60.000 (Oktober 1915 bis Frühjahr 1916), in Meskene an die 60.000 (November 1915 bis April 1916), in Dipsi etwa 30.000 (November 1915 bis April 1916), in Karlik (Karluk) 10.000 (bis März 1916) und in Sabcha (Sebka) 5.000 (November 1915 – Juni 1916).

Da das hunger- und seuchenbedingte Massensterben den Organisatoren des Genozids zu lange dauerte, wurde im Frühjahr 1916 die zweite Phase der Vernichtung eingeleitet: Die meisten Lager wurden nun von Todesschwadronen unter dem Befehl der Sonderorganisation „gesäubert“. Viele dieser Henker waren Nordkaukasier (Tschetschenen, Tscherkessen) und Angehörige örtlicher arabischer Stämme. Sie schlachteten die Bewohner eines Lagers nach dem anderen ab oder verbrannten Zehntausende in erdölhaltigen Höhlensystemen wie dem von Scheddadiye. Oder sie trieben die Armenier weiter in die Wüste und überließen sie ihrem „natürlichen“ Tod durch Seuchen und Hunger. Die berüchtigsten Lager waren jene von Der es Sor (arab. Dair Az-Zor)-Marat (192.000 Opfer im November 1915 bis Juni 1916; 150.000 dieser Opfer wurden zwischen Suwar und Scheddadiye massakriert, die übrigen starben an Seuchen oder verhungerten) und Ras-ul-Ain (etwa 14.000 Opfer; 30.000 starben an Hunger und Seuchen in der Umgebung). Insgesamt kamen 630.000 der 870.000 Deportierten, die Mesopotamien erreicht hatten, um, davon 200.000 bei Massakern in der Gegend um Ras-ul-Ain und Der es Sor.

Der deutsche Sanitätsunteroffizier Armin T. Wegner besuchte im Oktober 1916 ungeachtet der hohen Ansteckungsgefahr in Begleitung der in Aleppo im Waisenhaus der Deutschen Orientmisssion wirkenden Krankenschwester Beatrice Rohner einige der Lager (Maden, Tibini, Abu Herera, Rakka) und fotografierte trotz des Verbots bei Todesstrafe die noch Lebenden und einige ihrer Toten.

Lager in der Wüste - (Ref-Nr. img049)

Lager in der Wüste – (Ref-Nr. img049)
Lager in der Wüste.
Quelle: Foto: Armin T. Wegner

Alltägliche Qualen der Deportierten - (Ref-Nr. img050)

Alltägliche Qualen der Deportierten – (Ref-Nr. img050)
Läuse quälten die unter sehr unhygienischen Bedingungen lebenden Deportierten. Hier der Versuch, ein Mädchen von Kopfläusen zu befreien.
Quelle: Foto: Armin T. Wegner

Alltägliche Qualen der Deportierten - (Ref-Nr. img051)

Alltägliche Qualen der Deportierten – (Ref-Nr. img051)
Die primitiven Sonnensegel konnten weder tags vor Hitze schützen, noch nachts die Kälte abwehren.
Quelle: Armin T. Wegner

Alltägliche Qualen der Deportierten - (Ref-Nr. img052)

Alltägliche Qualen der Deportierten – (Ref-Nr. img052)
Die primitiven Sonnensegel konnten weder tags vor Hitze schützen, noch nachts die Kälte abwehren.
Quelle: Armin T. Wegner

Quälen der lebenden Deportierten - (Ref-Nr. img053)

Quälen der lebenden Deportierten – (Ref-Nr. img053)
Die primitiven Sonnensegel konnten weder tags vor Hitze schützen, noch nachts die Kälte abwehren.
Quelle: Armin T. Wegner

Alltägliche Qualen der Deportierten - (Ref-Nr. img054)

Alltägliche Qualen der Deportierten – (Ref-Nr. img054)
Die primitiven Sonnensegel konnten weder tags vor Hitze schützen, noch nachts die Kälte abwehren.
Quelle: Armin T. Wegner

Kochstellen - (Ref-Nr. img055)

Kochstellen – (Ref-Nr. img055)
Kochstellen.
Quelle: Foto: Armin T. Wegner

Kinder und Jugendliche - (Ref-Nr. img056)

Kinder und Jugendliche – (Ref-Nr. img056)
Kinder und Jugendliche.
Quelle: Foto: Armin T. Wegner

Armenierinnen waschen im Euphrat - (Ref-Nr. img057)

Armenierinnen waschen im Euphrat – (Ref-Nr. img057)
Armenierinnen waschen im Euphrat.
Quelle: Foto: Armin T. Wegner

Deportierte armenische Witwen - (Ref-Nr. img058)

Deportierte armenische Witwen – (Ref-Nr. img058)
Deportierte armenische Witwen
Quelle: Foto: Deutscher Hilfsbund für christliches Liebeswerk im Orient: Armeniens Schicksal, 1927

Von den Türken elend zugrundegerichtete Armenier - (Ref-Nr. img059)

Von den Türken elend zugrundegerichtete Armenier – (Ref-Nr. img059)
„Aus der Wüste zusammengelesene, von den Türken elend zugrundegerichtete Armenier.“
Quelle: Baronigian, A.S. Am Ziel! 1928

Beisetzung eines armenischen Geistlichen - (Ref-Nr. img060)

Beisetzung eines armenischen Geistlichen – (Ref-Nr. img060)
Ausheben eines Grabes und Beisetzung eines armenischen Geistlichen
Quelle: Armin T. Wegner

Beisetzung eines armenischen Geistlichen - (Ref-Nr. img061)

Beisetzung eines armenischen Geistlichen – (Ref-Nr. img061)
Ausheben eines Grabes und Beisetzung eines armenischen Geistlichen
Quelle: Armin T. Wegner

Schädel und Knochen als Überreste des Massensterbens - (Ref-Nr. img062)

Schädel und Knochen als Überreste des Massensterbens – (Ref-Nr. img062)
Schädel und Knochen als Überreste des Massensterbens.
Quelle: Armin T. Wegner

Auf bloßer Erde...Flüchtlinge in Ostarmenien - (Ref-Nr. img063)

Auf bloßer Erde…Flüchtlinge in Ostarmenien – (Ref-Nr. img063)
„Einige Handbreit Erde oder Stein bilden das Heim des Flüchtlings. Seine ‘Bewohner’ warten auf das Ende oder die Erlösung, während sie langsam verhungern.“
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Armenische Waisen- und Flüchtlings-kinder, Jerewan, um 1922 - (Ref-Nr. img064)

Armenische Waisen- und Flüchtlings-kinder, Jerewan, um 1922 – (Ref-Nr. img064)
Jerewan, um 1922: Armenische Waisen- und Flüchtlingskinder.
Quelle: Album „Heimatland“ (Hajrenik). Jerewan, Paris (um 1922)

Obdachlose, vom Hunger gekennzeichnete Waisen - (Ref-Nr. img065)

Obdachlose, vom Hunger gekennzeichnete Waisen – (Ref-Nr. img065)
Obdachlose, vom Hunger gekennzeichnete Waisen.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Hungerkranke deportierte Kinder - (Ref-Nr. img066)

Hungerkranke deportierte Kinder – (Ref-Nr. img066)
Hungerkranke deportierte Kinder.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Verhungernd, krank und schmutzig - (Ref-Nr. img067)

Verhungernd, krank und schmutzig – (Ref-Nr. img067)
„Verhungernd, krank und schmutzig waren diese Kinder, die das Near East Relief in den ersten Tagen der Katastro-phe in Waisenhäusern sammelte.“
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Armenischer Junge, der ein Massaker überlebte - (Ref-Nr. img068)

Armenischer Junge, der ein Massaker überlebte – (Ref-Nr. img068)
Armenischer Junge, der ein Massaker überlebte.
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Zerlumpte armenische Waisen und Flüchtlinge - (Ref-Nr. img069)

Zerlumpte armenische Waisen und Flüchtlinge – (Ref-Nr. img069)
Zerlumpte armenische Waisen und Flüchtlinge warten frierend im Schnee vor dem Tor der „Waisenstadt“ in Ale-xandropol (Ostarmenien, heute Gjumri).
Quelle: Maria Jacobsen: Diary (Oragrutjun) 1907-1919, Kharput-Turkey. Antelias 1979

Vor dem Tor der „Waisenstadt“ - (Ref-Nr. img070)

Vor dem Tor der „Waisenstadt“ – (Ref-Nr. img070)
Vor dem Tor der „Waisenstadt“.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Inner- und außerhalb der Tore der „Waisenstadt“ - (Ref-Nr. img071)

Inner- und außerhalb der Tore der „Waisenstadt“ – (Ref-Nr. img071)
Inner- und außerhalb der Tore der „Waisenstadt“.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Krankenhaus - (Ref-Nr. img072)

Krankenhaus – (Ref-Nr. img072)
„Da jedes aufgenommene Kind zunächst ein Krankenhausfall war, waren die Krankensäle so überfüllt, dass normalerweise drei oder vier Kinder sich ein Bett teilen mussten.“
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Kirche der Waisen - (Ref-Nr. img073)

Kirche der Waisen – (Ref-Nr. img073)
Kirche der Waisen: Katholikos Geworg V. empfängt nach dem Völkermord verwaiste armenische Flüchtlingskinder.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Waisen mit einem armenisch-apostolischen Geistlichen - (Ref-Nr. img074)

Waisen mit einem armenisch-apostolischen Geistlichen – (Ref-Nr. img074)
26 in den Straßen von Samsun aufgelesene Waisen mit einem armenisch-apostolischen Geistlichen.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Armenische Flüchtlingskinder - (Ref-Nr. img075)

Armenische Flüchtlingskinder – (Ref-Nr. img075)
„Armenische Flüchtlingskinder finden sich auf allen Bahnhöfen des Kaukasus ein, wo ein Stück Brot achtlos weggeworfen werden könnte.“
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Evakuierung armenischer Waisen im Auftrag des Near East Relief - (Ref-Nr. img076)

Evakuierung armenischer Waisen im Auftrag des Near East Relief – (Ref-Nr. img076)
1922/23, als die kemalistische Parole „die Türkei den Türken“ bittere Realität geworden war, evakuierte das amerikanische Near East Relief 22.000 armenische und griechische Waisen aus dem Landesinneren nach Syrien und Griechenland. Das Bild zeigt einen Teil der 5.000 Kinder von Charberd (Harput) auf dem Evakuierungsmarsch. Die Älteren gingen zu Fuß, die Jüngeren durften auf Eseln reiten. Auch jetzt versuchten die türkischen Behörden, den Weg so mörderisch wie möglich zu gestalten: Obwohl Charberd nur 256 Kilometer Luftlinie von der Schwarzmeerhafenstadt Trabzon (Trapesunt) entfernt liegt, durften die Kinder und Jugendlichen nicht von dort nach Griechenland ausgeschifft werden, sondern mussten einen riesigen Umweg von 800 Kilometern zu Fuss zurücklegen.
Foto: C.D. Morris; Quelle: the National Geographic Magazine, November 1925, Vol. XLVIII, No. 5, S, 557

Evakuierung armenischer Waisen im Auftrag des Near East Relief - (Ref-Nr. img077)

Evakuierung armenischer Waisen im Auftrag des Near East Relief – (Ref-Nr. img077)
1922/23, als die kemalistische Parole „die Türkei den Türken“ bittere Realität geworden war, evakuierte das amerikanische Near East Relief 22.000 armenische und griechische Waisen aus dem Landesinneren nach Syrien und Griechenland. Das Bild zeigt einen Teil der 5.000 Kinder von Charberd (Harput) auf dem Evakuierungsmarsch. Die Älteren gingen zu Fuß, die Jüngeren durften auf Eseln reiten. Auch jetzt versuchten die türkischen Behörden, den Weg so mörderisch wie möglich zu gestalten: Obwohl Charberd nur 256 Kilometer Luftlinie von der Schwarzmeerhafenstadt Trabzon (Trapesunt) entfernt liegt, durften die Kinder und Jugendlichen nicht von dort nach Griechenland ausgeschifft werden, sondern mussten einen riesigen Umweg von 800 Kilometern zu Fuss zurücklegen.
Foto: C.D. Morris; Quelle: the National Geographic Magazine, November 1925, Vol. XLVIII, No. 5, S, 557

Armenische Massakeropfer in der Provinz Ankara - (Ref-Nr. img078)

Armenische Massakeropfer in der Provinz Ankara – (Ref-Nr. img078)
Armenische Massakeropfer in der Provinz Ankara

Ermordete armenische Jungen - (Ref-Nr. img079)

Ermordete armenische Jungen – (Ref-Nr. img079)
Ermordete armenische Jungen.
Quelle: Sammlung Armin T. Wegner

Erzincan: Mörder posieren mit den Köpfen ihrer Opfer (Bischof Smbat Saatetjan (links) und das Oberhaupt der evangelischen Armenier). - (Ref-Nr. img080)

Erzincan: Mörder posieren mit den Köpfen ihrer Opfer (Bischof Smbat Saatetjan (links) und das Oberhaupt der evangelischen Armenier). – (Ref-Nr. img080)
Erzincan: Mörder posieren mit den Köpfen ihrer Opfer (Bischof Smbat Saatetjan (links) und das Oberhaupt der evangelischen Armenier).
Quelle: „Shorowrdi dsajn“ („Volksstimme“), Juni 1920, entnommen: Lord Bryce: Hajkakan tscharderu pastaturtere (The Treatment of Armenians, armen. Ausg.). Mas 1 (Teil 1), K. Polis (Konstantinopel) 1920, S. 143

Hingerichtetes armenisches Paar - (Ref-Nr. img081)

Hingerichtetes armenisches Paar – (Ref-Nr. img081)
Hingerichtetes armenisches Paar, mit dem Todesurteil auf der Brust. Die Hinrichtungsart durch Erhängen war im Osmanischen Sultanat während des Ersten Weltkrieges üblich.
Quelle: Sammlung Armin T. Wegner

Erschlagener Armenier - (Ref-Nr. img082)

Erschlagener Armenier – (Ref-Nr. img082)
Erschlagener Armenier.
Quelle: Sammlung Armin T. Wegner

Bitlis: Kinder als Opfer eines Massakers - (Ref-Nr. img083)

Bitlis: Kinder als Opfer eines Massakers – (Ref-Nr. img083)
Bitlis: Kinder als Opfer eines Massakers.
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Vergewaltigt, gefoltert und enthauptet - (Ref-Nr. img084)

Vergewaltigt, gefoltert und enthauptet – (Ref-Nr. img084)
Vergewaltigt, gefoltert und enthauptet: der geschundene Leichnam einer Armenierin aus Bitlis
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Schädel von lebendig verbrannten Armeniern - (Ref-Nr. img085)

Schädel von lebendig verbrannten Armeniern – (Ref-Nr. img085)
Schädel von lebendig verbrannten Armeniern aus dem Dorf Ali-Srnan.
Quelle: Armjanskij Central’nyj Komitet (Izd.): ,Al’bom’’ armjan’-bežencev’’. Tiflis (um 1918)

Seit Beginn der Deportation und vor allem in der Küstenregion am Schwarzen Meer wurden Armenier vor die Wahl gestellt, entweder zum Islam überzutreten oder deportiert zu werden. Die von der muslimischen Bevölkerung verschleppten armenischen Frauen und Kinder, ebenso die in den staatlichen Waisenhäusern gesammelten armenischen Waisen traf ohnehin dieses Schicksal. Islamisierung bedeutete seit den Zeiten Sultan Abdülhamits II. Türkisierung und Entfremdung von allen Werten, mit denen christliche Armenier aufwachsen. 1916 entsandte der türkische Kriegsflottenminister und Befehlshaber der 4. Osmanischen Armee, Ahmet Cemal, die Inspektorin der Stiftung für Mädchenschulen Halide Edib (1883/4/5-1964) nach Syrien, um im Deportationsgebiet Waisenheime und Schulen zu gründen. Als eine der geistigen Wegbereiterinnen des türkischen Nationalismus und gläubige Muslimin setzte sich Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Pädagogin persönlich für die religiöse und kulturelle Assimilation armenischer Mädchen in staatlichen Heimen ein, aus denen die Mädchen in muslimische Haushalte vermittelt bzw. zwangsverheiratet wurden.

Andere Kinder wurden von Angehörigen muslimischer Völker verschleppt und zwangsbekehrt. Die meisten mussten ihren Besitzern als Sklaven dienen. Viele wurden sexuell missbraucht. Dr. Johannes Lepsius, der deutsche Dokumentar des Genozids, schätzte 1919, dass bis zu 300.000 Armenier zwangsislamisiert wurden.

Zwangsislamisierten Waisenmädchen - (Ref-Nr. img086)

Zwangsislamisierten Waisenmädchen – (Ref-Nr. img086)
Halide Edip (Mitte, sitzend, mit Kreuz markiert), umgeben von zwangsislamisierten Waisenmädchen.
Quelle: The Turkish Armenocide, 1965

Flucht vor den türkisch-nationalistischen (kemalistischen) Truppen - (Ref-Nr. img087)

Flucht vor den türkisch-nationalistischen (kemalistischen) Truppen – (Ref-Nr. img087)
1920, Alexandropol (heute Gjumri): Diese Armenier fliehen vor den türkisch-nationalistischen (kemalistischen) Truppen. Der Angriff der türkischen Oppositionsregierung zu Ankara auf die Ende Mai 1918 im Transkaukasus, außerhalb des osmanischen Staatsgebiets, entstandene Republik Armenien führte zu erneuten Massakern an der armenischen Zivilbevölkerung. Flüchtlingszüge und Flüchtlingselend gehörten zwischen 1915 und 1922 auf allen Straßen Anatoliens, Kilikiens und des Transkaukasus zum Alltag.
Quelle: Barton, James L.: The Story of Near East Relief (1915-1930)

Mehmet Talaat Pascha (1874-1921) - (Ref-Nr. img088)

Mehmet Talaat Pascha (1874-1921) – (Ref-Nr. img088)
Mehmet Talaat Pascha (1874-1921) war als türkischer Innenminister (1909 – Februar 1917) hauptverantwortlich für die Vernichtungsbefehle. Vorsitzender des Zentralkomitees der jungtürkischen Partei, mit Enver und Cemal Mitglied des jungtürkischen Triumvirats. Nach der türki-schen Kriegskapitulation Flucht nach Deutschland, wo er seit November 1918 in Berlin mit Wissen der Behörden unter falschem Namen lebte. Am 5. Juli 1919 von einem türkischen Militär-Sondergericht in Konstantinopel wegen Kriegsverbrechen und der „Vernichtung der armenischen Bevölkerung des Reiches“ zum Tode verurteilt. Zwei osmanische Auslieferungsbegehren an die deutsche Regierung blieben erfolglos. Am 15. März 1921 erschoss der westarmenische Student Soromon Tehlirjan in Berlin den landesflüchtigen Staatsverbrecher. Tehlirjan wurde am 3. Juni 1921 von einem Berliner Geschworenengericht freigesprochen.
Quelle: Sammlung T. Wegner

Enver Pascha (1881-1922) - (Ref-Nr. img089)

Enver Pascha (1881-1922) – (Ref-Nr. img089)
Enver Pascha (1881-1922): Mitglied des jungtürkischen Zentralkomitees und spiritus rector des jungtürkischen Triumvirats, türkischer Kriegsminister (1913-1918) und Befehlshaber der türkischen Streitkräfte an der Kaukasus-front. Die vernichtende Niederlage, die er während der Operation bei Sarikamis (Dezember 1914 – Januar 1915) gegen russische Verbände und armenische Freiwilligeneinheiten erlitt, gelten als eines der ausschlaggebenden Motive für die kurz darauf in die Tat umgesetzte Armeniervernichtung. Entkam nach der Kapitulation auf einem deutschen Kriegsschiff. 1919 von einem Sonderkriegsgericht in der Türkei als Kriegsverbrecher und Mit-Organisator der Armeniervernichtung in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Führte ab 1921 den antisowjetischen Kampf islamischer Freischärlerverbände („Islamische Armee“) in Mittelasien. Im August 1922 von Angehörigen der Brigade des armenischen Rotarmisten Hakob Melkumjan gefangengenommen und bei einem Fluchtversuch erschossen.
Quelle: Steuber: „Yildirim“: Deutsche Streiter auf heiligem Boden. 1924

Cemal Ahmet Pascha (Dschemal Achmed; 1872-1922) - (Ref-Nr. img090)

Cemal Ahmet Pascha (Dschemal Achmed; 1872-1922) – (Ref-Nr. img090)
Cemal Ahmet Pascha (Dschemal Achmed, 1872-1922): jungtürkischer Triumvir und Kriegsflottenminister (1914-1918), Befehlshaber der Vierten Osmanischen Armee (November 1914-Dezember 1917), deren Einsatzgebiet das Hauptdeportationsgebiet der Armenier bildete. Persönlich für die Massentötungen in der Schlussphase des Genozids an den Armeniern verantwortlich. Bekämpfte brutal die arabische Unabhängigkeitsbewegung in Syrien, Libanon sowie Palästina, ebenso wie die Anhänger und Wortführer der zionistischen Bewegung, dass er nicht das gesamte Judentum in seinem Machtbereich ausrottete, verhinderte einzig der Vormarsch der Briten. Nach der osmanischen Kapitulation Flucht nach Deutschland, in der Türkei in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Am 22. Juli 1922 in der georgischen Hauptstadt Tbilissi von armenischen Rächern erschossen.
Quelle: Jahrbuch des Bundes der Asienkämfer, Jg. 1923, Bd. 3

Mustafa Kemal Pascha („Atatürk“; 1881-1938) - (Ref-Nr. img091)

Mustafa Kemal Pascha („Atatürk“; 1881-1938) – (Ref-Nr. img091)
Mustafa Kemal Pascha („Atatürk“, 1881-1938), General und aktiver Teilnehmer am jungtürkischen Militärputsch von 1908, 1917 Armeebefehlshaber an der „Kaukasusfront“. Als im Oktober 1923 die Türkei zur Republik erklärt wurde, wählte die Bevölkerung Mustafa Kemal zu ihrem ersten Präsidenten. Unter der Devise „keinen Zoll Boden an Armenien“ formierte er seit 1919 aus den Resten des osmanischen Heeres und aus Anhängern der Jungtür-ken irreguläre Verbände und verlieh zum Tode verurteilten jungtürkischen Kriegsverbrechern hohe Ämter in seiner Gegenregierung zu Ankara. Er sagte jeglichem Versuch, „ein unabhängiges Armenien“ zu schaffen, „den entschiedenen Kampf“ an und führte über den von ihm angeordneten Angriff auf die Republik Armenien im Herbst 1920 aus: „Wir sollten die armenische Armee und den armenischen Staat vernichten.“

Kemal setzte 1919 bis 1922 die Politik der Vernichtung und Vertreibung der armenischen Bevölkerung in Kilikien sowie im Transkaukasus fort, ebenso die der griechischen Bevölkerung Kleinasiens. Kemal und seine Nachfolger setzten auch die Politik der Türkisierung fort. Nach der Vertreibung und Vernichtung von Armeniern und klein-asiatischen Griechen in den Jahren 1913 bis 1922 richtete sie sich vor allem gegen die Kurden, die fortan die einzige große nichttürkische Bevölkerungsgruppe bildeten. Obwohl sie Seite an Seite mit Atatürks Truppen gegen Armenien gekämpft bzw. an der Vernichtung der christlichen Ethnien Kleinasiens, Armeniens und Mesopotamiens beteiligt waren, begann Kemal schon bald eine brutale Unterdrückungs- und Unterwerfungspolitik gegen die Kurden.