Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete die Urkunde zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band bereits am 13. Juni 2025. Jetzt wurde AGA-Mitglied Tessa Hofmann der Orden von einer Staatssekretärin der Berliner Senatsverwaltung, zuständig für Kultur und Zusammenhalt, überreicht. Zahlreiche Freundinnen und Freunde, Unterstützer:innen und Wegbegleiter:innen der Geehrten waren zu der Zeremonie erschienen und würdigten in ihren Ansprachen die Verdienste T. Hofmanns. Die Gesellschaft für bedrohte Völker, deren Mitglied Hofmann seit 1979 ist, gratulierte ihr online mit dieser Pressemitteilung:
GfbV gratuliert Tessa Hofmann zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
Engagement für Armenien & Aufarbeitung des Völkermords
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gratuliert ihrer langjährigen ehrenamtlichen Armenien-Koordinatorin und Weggefährtin, der Menschenrechtlerin und Wissenschaftlerin Dr. Tessa Hofmann, herzlich zur Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz, das ihr am heutigen Montag (20. Oktober 2025) verliehen wird.
„Wir freuen uns außerordentlich über diese hochverdiente Ehrung“, erklärt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV. „Mit ihrer wissenschaftlichen Expertise und ihrem unermüdlichen Engagement hat Tessa Hofmann maßgeblich dazu beigetragen, dass der Genozid an den Armeniern in Deutschland nicht nur bekannt, sondern auch politisch anerkannt wurde.“
Seit Jahrzehnten setzt sich Dr. Tessa Hofmann für die Aufarbeitung und Sichtbarmachung von Völkermorden ein – insbesondere den Genozid an den armenischen, assyrisch/aramäisch und griechisch-orthodoxen Christen im Osmanischen Reich. Ihr Engagement reicht weit über die Grenzen akademischer Arbeit hinaus: Als Gründerin der Arbeitsgruppe Anerkennung, gegen Genozid, für Völkerverständigung (AGA) war sie maßgeblich an der Anerkennung des Völkermords durch den Deutschen Bundestag im Jahr 2016 beteiligt. Als Aserbaidschan 2022 die neunmonatige Hungerblockade von Arzach begann, gehörte Tessa Hofmann zu den ersten, die vor einem Völkermord warnte. Erneut setzt sie sich unermüdlich für Aufarbeitung und Anerkennung ein und warnt eindringlich vor der fortgesetzten Gewalt gegen Armenierinnen und Armenier.
Zahlreiche Publikationen, Vorträge und Aktionen gehen auf ihr Wirken zurück. Ihre Bücher wie „Der Völkermord an den Armeniern vor Gericht“ (1980) oder „Das Verbrechen des Schweigens“ (1985) gelten bis heute als Standardwerke. Gleichzeitig war sie federführend an der Errichtung der Berliner Gedenkstätte für die Opfer des Völkermords an Christen im Osmanischen Reich beteiligt – der ersten ihrer Art in Deutschland.
„Tessa Hofmann ist nicht nur Wissenschaftlerin, sondern auch Brückenbauerin“, so Reinke weiter. „Sie schafft Verbindungen zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft, zwischen Diaspora und politischer Öffentlichkeit – und bleibt dabei stets menschlich, respektvoll und kompromisslos in der Sache.“
Mit Tessa Hofmann ehrt das Bundespräsidialamt eine Frau, deren Wirken nicht nur die Arbeit der Gesellschaft für bedrohte Völker nachhaltig geprägt hat, sondern auch ein Vorbild für zivilgesellschaftliches Engagement und historische Verantwortung darstellt. Hofmann lebt und arbeitet in Berlin.
Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder 0551/49906-13. https://www.gfbv.de/de/news/armenien-voelkermord-aufarbeitung-tessa-hofmann-bundesverdienstkreuz-11836/

Amill Gorgis
Ansprache von Dr. Tessa Hofmann (AGA e.V. und FÖGG e.V.): Tessa Hofmann_Ansprache
Ansprache von Sarah Reinke (GfbV) aus Anlass der Ordensaushändigung: Rede Tessa Bundesverdienstkreuz_fin
Ansprache von Dr. Gerayer Koutcharian (Gründungsmitglied der AGA e.V. und FÖGG e.V.): Gerayer Koutcharian_Danksagung_20102025
Ansprache von Amill Gorgis (Gründungsmitglied der FÖGG e.v. und Ökumenebeauftragter der Syrisch-Orthodoxen Kirche bis 2025): Amill Gorgis_Ansprache
Ansprache von Mikayel Minasyan (Vorsitzender des Verbands Europäischer und Armenischer Fachleute): Liebe Frau Hofmann
Der Primas der Armenisch-Apostolischen Kirche, Serovpé Isakhanyan, sandte Tessa Hofmann folgende Gratulation: Erzbischof Serovpé_Gratulationsschreiben

Sarah Reinke