Wie das zuständige Kultur- und Tourismusministerium der Republik Türkei bekannt gab, soll im September 2010 die einstige, dem Heiligen Kreuz geweihte Residenz- und Katholikatskirche auf der Insel Achtamar im Wan-See wieder ein Kreuz tragen dürfen. Der historisch wie architektonisch herausragende Bau war verlor seine Bedeutung mit dem Untergang des Katholikats von Waspurakan (Südostarmenien) Ende des 19. Jhs. und war nach dem Völkermord und der Flucht der Armenier aus der Region der Vernachlässigung und Beschädigung ausgesetzt. Die wertvollen Fresken im Inneren wurden durch das jahrzehntelange Fehlen von Fenstern und Türen stark in Mitleidenschaft gezogen, die berühmten Steinreliefs an den Außenfassaden durch Gewehrkugel und anderweitig beschädigt.

Kritiker in der Türkei, darunter der am 19. Januar 2007 ermordete armenische Journalist Hrant Dink, hatten die bisherige Weigerung des Ministeriums, die restaurierte Kirche wieder mit einem Kreuz zu krönen, als kulturellen Genozid kritisiert. Das jetzige Einlenken des Ministeriums hat aber auch deutliche Grenzen. Eine Verwendung der Kirche als Gotteshaus – und sei sie auch nur gelegentlich – lehnt das Ministerium weiterhin strikt ab.

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