Die Fördergemeinschaft für eine Ökumenische Gedenkstätte für Genozidopfer im Osmanischen Reich (FÖGG) e.V. veranstaltet gemeinsam mit der Syrisch-Orthodoxen Kirche sowie der Nisibin-Stiftung für Aramäische Studien zwei Gedenkveranstaltungen.

Programm

Ab 17:00 Uhr an der Ökumenischen Gedenkstätte für Genozidopfer im Osmanischen Reich,
Fürstenbrunner Weg 67, 14059 Berlin-Westend:
Ansprachen, Kranzniederlegung und Andacht

Ab 19:30 Uhr in der Syrisch-Orthodoxen Kirche Mor Izozoel, Reinickendorfer Straße 123, 13347 Berlin:
Zentrale Gedenk-Veranstaltung
Programm:
Begrüßung FÖGG e.V. und Stiftung für Aramäische Studien
Gebet Priester der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in Berlin
Chor der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in Berlin
Ansprache Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann
Gedenk-Rede Prof. Dr. Shabo Talay, Freie Universität Berlin
Augenzeugen: Flucht der Christen vor der Ermordung zum Sindschar -Gebirge
Bericht:
Bericht Rückkehr aus Amerika nach dem Sayfo

Musikalische Neuinterpretation syrischer Kirchenlieder von Gabriel Aydin,
Umrahmung: David Yonan (Violine)

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Einladung

Der Völkermord an den Aramäern, den syrischen Christen, im Osmanischen Reich sowie im zeitweilig von osmanischen Streitkräften besetzten Iran während der Jahre 1914 bis 1918 ist integraler Bestandteil der Vernichtung von über drei Millionen Christen während der letzten Dekade osmanischer Herrschaft. Im Gedächtnis der syro-aramäischen Überlebenden und ihrer Nachfahren wird dieses Verbrechen als Sayfo erinnert.

Als Beginn des Völkermords an den Armeniern gilt der Elitizid vom 24. April 1915, als das nationalistische Regime der Jungtürken über zweitausend armenische Intellektuelle, Politiker und Geistliche in Konstantinopel festnehmen, deportieren und größtenteils töten ließ. Es folgten gegen die gesamte armenische Bevölkerung gerichtete Massaker und Deportationen in die nordsyrischen Wüsten. Die Ideologie, die zu diesem Verbrechen führte, richtete sich nicht allein gegen Armenier, sondern gegen alle christlichen Bevölkerungsgruppen, einschließlich der Aramäer, die zur Syrisch-Orthodoxen Kirche, zur Syrisch-Katholischen Kirche, zur Assyrischen Kirche des Ostens und zur Chaldäischen Kirche gehören.

Auf Initiative der NISIBIN-Stiftung für Aramäische Studien wurde im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahr des Genozids der 15. Juni als fester Gedenktag gewählt, welcher bisher von zwei der syrischen Kirchen, nämlich der syrisch-orthodoxen sowie der syrisch-katholischen Kirche, offiziell anerkannt wird. An jenem Tag erreichte die Vernichtung die Stadt Nisibis, die im Gedächtnis des Volkes als Stätte der theologischen Bildung, Wissenschaft und Kultur gilt. Sehr herzlich laden wir Sie zu der zentralen Gedenkveranstaltung ein.

Kontakt: FÖGG e.V. und Nisibin-Stiftung für Aramäische Studien,
Amill.Gorgis@t-online.de