Auf seiner Sitzung vom 4. März 2013 beschloss der Vorstand der Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung, Ruth Barnett (London) zum ersten AGA-Ehrenmitglied zu ernennen.

Ruth Barnett wurde 1935 in Berlin als Tochter eines jüdischen Vaters deutscher Staatszugehörigkeit geboren und 1938 mit ihrem älteren Bruder durch den „Kindertransport“ nach England vor der Vernichtung gerettet. Bis zum Kriegsende blieben die Geschwister ohne Nachricht vom Schicksal ihrer Eltern. Ihre prägenden Erfahrungen aus dieser traumatischen Zeit schildert R. Barnett in ihrer Autobiographie „A Story of Childhood Separation, Loss and Recovery. London: David Paul Books, 2010.

Die Auszeichnung als Ehrenmitglied begründet der Vorstand nicht nur mit Frau Barnetts langjährigem Engagement vor allem in der schulischen Bildung Großbritanniens über Genozid, sondern mit ihrer bemerkenswerten und vorbildlichen Fähigkeit, über die eigene Gruppe hinaus Empathie für andere Opfer von Genozid und Rassendiskriminierung zu entwickeln. Frau Barnett unterstützt aus diesem Grund seit Jahren unsere Tätigkeit für die Auseinandersetzung bzw. Verurteilung der „Altfälle“ von Völkermord im 20. Jahrhundert. In den letzten Jahren setzt sie sich besonders für irischstämmige Reisende (travellers) sowie Sinti und Roma ein, da diese auch in der Gegenwart zu den gefährdetsten Gruppe Europas gehören.

Die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft mit der Laudatio wird der Vorstand Frau Barnett während ihres nächsten Berlin-Aufenthalts im Mai 2013 überreichen.

Berlin, 4. März 2013:Ruth Barnett zum ersten Ehrenmitglied der Arbeitsgruppe Anerkennung ernannt