Vor 20 Jahren, vom 26. bis 28. Februar 1988, fielen in der Industriestadt Pogromtäter über die armenische Minderheit her. Die Ausschreitungen waren offenbar von langer Hand vorbereitet, denn die Anführer waren mit Einwohnerlisten aus dem Stadtsowjet ausgestattet, Sie folterten und ermordeten Dutzende Mitbürger armenischer Abstammung. Erst am dritten Pogromtag schritt die Armee ein. In knapp zwei Jahren folgten weitere Pogrome an der armenischen Minderheit Aserbaidschans, in Kirowabad (Gandsak bzw. Gandsche, November 1988), in Baku (Januar 1990) sowie in vielen kleineren Ortschaften. Weit über 300000 Armenier flüchteten aus Sowjet-Aserbaidschan. Etwa 200000 Aserbaidschaner flohen ab Sommer 1988 Sowjetarmenien, aus Furcht vor Vergeltungsakten. Angesichts der damaligen Ausschreitungen und der dadurch hervorgerufenen Flucht und Entwurzelung von Hunderttausenden Menschen verurteilen wir zugleich die Konferenz, die mit Unterstützung aserbaidschanischer und türkischer Einrichtungen am 24. Februar 2008 in Berlin durchgeführt wird und einen Versuch darstellt, Aserbaidschaner und Türken gegen Armenier aufzuhetzen bzw. diese Völker noch stärker einander zu entfremden.

Aus Anlass des 20. Jahresgedenkens an den Beginn organisierter Massengewalt, unverantwortlichen Nationalismus und interethnischen Hasses rufen wir zur Mahnwache gegenüber der aserbaidschanischen Botschaft (Hubertusallee 43, 14193 Berlin-Dahlem) auf:

ES DARF NIE WIEDER GESCHEHEN! NEIN ZUM HASS, STOPP DEM NATIONALISMUS!

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