Der EXIL-PEN Deutschsprachiger Länder, der Bremer Donat Verlag sowie zahlreiche Schriftsteller, Historiker, Theologen, Journalisten, Künstler, Lehrer und Politiker stellen sich in einer Solidaritätserklärung schützend vor die elf türkeistämmigen Bundestagsabgeordneten, die die Resolution vom 2. Juni 2016 über die Anerkennung des Völkermordes an Armeniern und anderen christlichen Minderheiten unterschrieben haben. In der Solidaritätserklärung weisen sie die von Seiten der türkischen Regierung und aus Kreisen türkischer Vereine in Deutschland verbreiteten Verunglimpfungen, Diffamierungskampagnen und Morddrohungen gegenüber den elf Abgeordneten – u.a. hatte der türkische Staatspräsident von ihnen gefordert, sich einem Bluttest zu unterziehen – als ein „im Geiste eines berüchtigten Rassismus erfolgtes Verlangen“ zurück. Zugleich mahnen sie die demokratischen Interessenvertreter in der Bundesrepublik an, sich öffentlich schützend vor die in der Türkei zum Schweigen verurteilten türkischen Kolleginnen und Kollegen zu stellen.

„Gleichzeitig sollten sie nicht tatenlos zusehen“, heißt es in dem Appell, „wie die Mehrheit der drei Millionen in Deutschland lebenden türkeistämmigen Menschen noch mehr unter den Einfluss türkischer nationalistischer Scharfmacher gerät, die bestrebt sind, den freien und kritischen Meinungsaustausch zwischen der türkeistämmigen Gemeinschaft und der deutschen Öffentlichkeit zu verhindern.“ Der Aufruf protestiert entschieden gegen den Versuch nationalistisch gesinnter Politiker in der Türkei und in der Bundespublik, die demokratische Meinungsbildung zu verhindern, und tritt dafür ein, denjenigen, „die mit demagogischen Behauptungen das das Rad der Geschichte zurückdrehen wollen“, entschlossen entgegenzutreten.

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