Die Bremer Initiatoren des Appells an Frank-Walter Steinmeier sowie der evangelische Gemeindepfarrer Steffen Reiche (ehem. MdB) rufen die Bundestagsabgeordneten in individuell versandten Emailbriefen auf, sich nicht hinter Expertenmeinungen zu verstecken, sondern eine klare eigene Position zu vertreten:

„An keiner Stelle sagt der Antrag der Union, der SPD und der Grünen, dass Sie selbst die Geschehnisse von 1915 als Völkermord ansehen und verurteilen. Genau darum geht es aber – um eine Einschätzung der Legislative, der Sie angehören. Es geht nicht um die Feststellung, ob die Person X, diverse Redner oder Teile einer Berufsgruppe die Ansicht vertreten, dass ein Völkermord vorliegt.

Es ist offensichtlich, dass die oben zitierte Formulierung aus dem Entwurf vom April 2015 noch den Geist von der seit über einem Jahrhundert unseligen diplomatischen Rücksichtnahme auf die türkische Regierung atmet.“

Außerdem rügt der Appell die Exklusion der griechisch-orthodoxen Opfer.

Am 31. Mai 2016 erfolgt die abschließende interfraktionelle Redaktion des Resolutionsentwurfs, der am 2. Juni 2016 im Bundestag abgestimmt werden soll. Bleibt zu hoffen, dass die Kritik des Offenen Briefes bei der Endfassung berücksichtigt wird.

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