Im Istanbuler „Belge“-Verlag erschien soeben die türkische Ausgabe des Sammelbandes „Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Christen im Osmanischen Reich“ (dt. Ausgaben 2004; 2007, LIT-Verlag). Sie besitzt ihre eigene Verfolgungsgeschichte: Die Übersetzung aus dem Deutschen ins Türkische besorgte die linksoppositionelle Journalistin Suzan Zengin während ihrer Untersuchungshaft (seit 2009). Bei einer Operation, für die sie haftentlassen wurde, fiel Frau Zengin ins Koma und verstarb am 12.10.2011. Zwei Wochen darauf wurde ihr Verleger Ragιp Zarakolu auf dem Höhepunkt einer antikurdischen Verhaftungswelle in Istanbul festgenommen und verschwand für Monate ebenfalls im Gefängnis. Der Haftrichter begründete dies unter anderem mit vier im Haushalt des Verlegers beschlagnahmten Büchern, darunter das Manuskript der türkischen Ausgabe des Sammelbandes über die Vernichtung der osmanischen Christen…
Verleger Ragιp Zarakolu und die Herausgeberin Tessa Hofmann freuen sich, der Öffentlichkeit trotz dieser dramatischen Umstände das von Frau Zengin übersetzte Werk vorstellen zu können.
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert Havemann-Saal, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Anfahrt: Vom S-, U- und Regionalbahnhof Alexanderplatz aus mit der Tramlinie M4 sowie den Buslinien 142 und 200. Haltestelle ist jeweils „Am Friedrichshain“
Gefördert von:
Unterstützer:
* Bundesverband der Aramäer in Deutschland (DVDAD) e.V.,
* Armenische Gemeinde zu Berlin e. V.,
* Initiative DurDe_Deutschland (Stopp dem Rassismus)