Die vor kurzem im Bremer Donat-Verlag publizierte Anthologie versteht sich als Hommage an die ermordeten Dichter Armeniens. Dazu gehören sowohl die während des jungtürkischen und kemalistischen Genozids getöteten Autoren, als auch die während des stalinistischen Elitizids Ermordeten. Die Gedichte und Prosawerke geben Einblick in die Stimmung und Denkweise armenischer Intellektueller um die Wende zum 20. Jahrhundert. Sie ist bereits von Verfolgungserfahrungen in den Jahren 1894-96 und 1909 geprägt, reflektiert aber auch sozialkritische Aspekte. Die Anthologie dokumentiert somit eindrücklich, dass Schreiben überall dort, wo das freie Wort unterdrückt wird, gefährlich, aber auch ein Mittel des Widerstandes ist.

Die Lyrik und Prosatexte der in der Anthologie vorgestellten zehn Autoren wurden vom AGA-Gründungsmitglied Gerayer Koutcharian aus dem Armenischen übersetzt und von Tessa Hofmann nachgedichtet.

Bei der von Roy Knocke (Lepsiushaus) moderierten Buchpräsentation folgt auf eine kurze Darstellung des historischen Kontextes des Buches und der Autoren eine Lesung von ausgewählten Gedichten und Prosastücken.

Die Veranstaltung findet „open air“ im Lepsiushaus Potsdam statt (Große Weinmeisterstraße 45, 14469 Potsdam).