Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” hat die Klageerhebung und Geldbuße von 23.000 EUR verurteilt,  die ein Istanbuler Staatsanwalt gegen den Besitzer der Zeitung „Agos“, Sargis Seropyan und den neuen Herausgeber Aris Nalci (Nachfolger von Arat Dink) verhängt hatte.

Die Geldbuße bezog sich auf einen Leitartikel vom 09. November 2007, in dem „Agos“ die einjährige Haftstrafe (auf Bewährung) kritisierte, die über Arat Dink sowie S. Seropyan und die beiden Journalisten Aydın Engin und Karin Karakaşli gemäß Art. 301 StGB/Türkei verhängt worden war.

Als Seropyan und Nalci es ablehnten, das hohe Bußgeld zu zahlen, drohte ihnen der Staatsanwalt, sie wegen „versuchter Behinderung der Justiz“ gemäß Art. 288 (StGB/Türkei) zu bestrafen. Der Strafrechtsartikel sieht eine Höchststrafe von 4 ½ Jahren Zuchthaus vor.

Nach Meinung der “Reporter ohne Grenzen” handelt es sich bei dieser Strafverfolgung um einen neuerlichen Missbrauch des türkischen Pressegesetzes.