Unter dem scheinbar harmlosen Titel „Die armenische Tragödie“ hält der als „schottischer Historiker“ angekündigte Prof. Norman Stone einen Vortrag, der erfahrungsgemäß auf die öffentliche Leugnung des Genozids an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 hinauslaufen wird. Die korporativen Veranstalter dieses Abends, die dem nationalistischen Spektrum der Türkei zuzurechnen sind, haben – damit es so richtig weh tut – diese Veranstaltung in größtmögliche zeitliche Nähe zum Jahresgedenktag der Armenier am 24. April (1915) gelegt.

Während also die armenische Gemeinschaft Hamburgs ihre Toten beklagt, wird ein Teil der nationalistisch eingestellten türkeistämmigen Gemeinschaft eben diese Toten verhöhnen, indem sie sie zu Landesverrätern erklären lässt, die ihre Vernichtung bei staatlich geplanten und organisierten Massakern und Deportation quasi selbst verursacht hat.

Es steht zu befürchten, dass Herr Stone in der für ihn charakteristischen Mischung aus Halb- und Unwahrheiten auch am 18. April die antiarmenischen Vorurteile seines Publikums bestätigen wird. Denn Herr Stone hat sich seit Jahren höchst parteilich in den Dienst türkisch-nationalistischer Genozidleugnung gestellt; seine Argumentationsweise hat er u.a. in diesem Artikel in der Schweizer „Weltwoche“ dargelegt (http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-43/artikel-2006-43-es-war-kein- voel.html); es handelt sich dabei auch um eine Verteidigungsschrift für seinen türkischen Leugner- Kollegen Dr. Doğu Perinçek, der gemeinsam mit weiteren Gesinnungsgenossen 2005 und 2006 durch qualifizierte öffentliche Genozidleugnung die europäischen Rechtssysteme zu provozieren versuchte – unter anderem auch in Berlin, wo der Polizeipräsident und das OVG Berlin-Brandenburg seinen Umtrieben ein Ende bereiteten. In der Schweiz wurde D. Perinçek in sämtlichen drei Instanzen wegen Verletzung der Antidiskriminierungsnorm des Landes verurteilt.

Die Ansichten D. Perinçeks und N. Stones stehen im völligen Gegensatz zur wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung, die sich unter anderem fortgesetzt in Beschlüssen und Stellungnahme der International Association of Genocide Scholars (IAGS) äußert, der größten Berufsorganisation von Fachwissenschaftlern.

Zur Genozidleugnung sollte aber die Universität Hamburg als landesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts nicht ihre Räume bereitstellen.

Unsere Menschenrechtsorganisation appelliert deshalb an Sie, die Raumvergabe baldmöglichst rückgängig zu machen.

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KEIN RAUM FÜR GENOZIDLEUGNUNG!

An den
Präsidenten der Universität Hamburg
Herrn Prof. Dr. Dieter Lenzen
praesident@uni-hamburg.de

Sehr geehrter Herr Lenzen,

bitte lassen Sie es nicht zur öffentlichen Leugnung von Genozidopfern, ihrer Verhöhnung und der provokativen Beleidigung ihrer in Deutschland und besonders in Hamburg lebenden Nachfahren in Räumen der Universität Hamburg kommen!

Ziehen Sie die Raumvergabe für die Vortragsveranstaltung mit Prof. Norman Stone am 18. April 2012 zurück!

Mit freundlichen Grüßen[Vorname] [Nachname]