Bei seinem jüngsten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt weigerte sich T.R. Erdoğan strikt, die Gedenkstätte für die Opfer des Holodomor zu besuchen. Dem auch als „Hunger-Genozid“ bekannten Mega-Massenmord fielen 1932/33 in der damals sowjetisch beherrschten Ukraine, in Südrussland, dem Westural, Nordkasachstan und Westsibirien zwischen zehn bis 14,4 Millionen Menschen zum Opfer, davon allein in der Ukraine 3,5 Millionen. In postsowjetischer Zeit hat sich die politische Führung der Ukraine – vor allem unter Präsident Viktor Juschtschenko – verstärkt um die internationale Anerkennung dieses Genozids bemüht. 22 Staaten haben bisher den Holodomor als Völkermord anerkannt (Argentinien, Australien, Aserbaidschan, Belgien, Brasilien, Ecuador, Estland, Georgien, Italien, Kanada, Kolumbien, Lettland, Litauen, Moldowa, Paraguay, Peru, Polen, Tschechien, Ungarn sowie der Vatikan.

Das Europäische Parlament verurteilte den Holodomor in einer Resolution am 23. Oktober 2008 als „Verbrechen gegen die Menschheit“.

Ein Besuch sowie eine Kranzniederlegung am Holodomor-Mahnmal gehören zum Routine-Protokoll für Staatsbesucher der Ukraine.