Köln, 30. April 2019: Armenische Diözese protestiert gegen Angriffe auf Genozid-Gedenken

Aus aktuellem Anlass protestiert die Armenisch-Apostolische Diözese (Köln) gegen mehrfache Störungen auf armenische Gedenkveranstaltungen bzw. gegen Angriffe auf Gedenksteine, die an den Völkermord an den Armeniern erinnern. So wendete sich der Primas der Diözese, Archimandrit Serovpe Isakhanyan, an den Bundesinnenminister Horst Seehofer und an den BKA-Präsidenten Holger Münch. Der Primas schrieb unter anderem: „Die armenische Gemeinschaft ist über diese Vorkommnisse sehr besorgt. Wir fühlen uns in unserem Gedenken gestört und sehen unsere Gedenkorte und unser Gemeindeleben bedroht… Wir sind uns sicher, dass das BKA auf Bundes- und die LKAs auf Landesebene alles Mögliche unternehmen werden, die Verantwortlichen der geschilderten Vorfälle in Rechenschaft zu ziehen. Wir möchten uns in Deutschland nach wie vor in Sicherheit wissen und das sichere Gefühl haben, dass unser Gemeindeleben geschützt ist“.

Die Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V. schließt sich dem Protest an und bedauert, dass es drei Jahre nach der förmlichen Anerkennung des Genozids von 1915/6 durch den Deutschen Bundestag in Deutschland zu derartigen Störungen und hasserfüllten Angriffen kommen konnte. Wir führen dies auch auf ein Versagen bei der im Bundestags-Beschluss vorgesehenen schulischen Unterrichtung über Völkermord zurück.

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