Dank der Initiative ihres armenischstämmigen Bürgers Albert Towmasjan erhält die Stadt Leer nun auch einen Kreuzstein zum Gedenken an die armenischen Opfer des osmanischen Weltkriegs-Genozids an christlichen Bürger_innen.

Nachdem der damalige parteilose Bürgermeister Kellner schon 2014 der Errichtung des Gedenksteins in einem öffentlichen Park bereits zugestimmt hatte, wehrte sich seine Nachfolgerin Beatrix Kuhl (CDU) 2015 zunächst gegen die Verwendung des Begriffs Völkermord in der Gedenkinschrift. Der sozialdemokratischen Fraktion und vor allem der Grünen Fraktion im Leeraner Stadtrat unter ihrem Vorsitzenden Bruno Schachner ist es zu verdanken, dass der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur auf seiner öffentlichen Sitzung vom 18. Juni dem Rat der Stadt empfahl, die Folgekosten für den Gedenkstein zu übernehmen. In den veröffentlichten Dokumenten lautet die derzeitige Formulierung „Kreuzstein zum Gedenken an die Opfer des armenischen Volkes im Osmanischen Reich“.

Nachdem sich am 2. Juli 2015 auch der Verwaltungsausschuss der Stadt dieser Empfehlung anschloss, wird auf seiner kommenden öffentlichen Sitzung vom 9. Juli 2015 der Rat der Stadt aller Voraussicht nach ebenfalls dieser Empfehlung folgen.

Nach Bremen (2005) und Jena (2015) ist damit Leer die dritte Stadt Deutschlands, wo im öffentlichen Raum ein Kreuzstein zum Gedenken an die armenischen Opfer des osmanischen Genozids errichtet wird.

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http://ris.leer.de/sessionnet/buergerinfo/vo0050.php?__kvonr=3430&voselect=1395